Rubin
DER RUBIN

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Der Name stammt vom lateinischen "ruber" = rot bzw. vom mittellateinischen "rubinus" = Rubin (roter Stein). Er ist erst um 1800 zusammen mit dem Safir als zur Korund-Gruppe gehörig erkannt worden. Davor bezeichnete man auch den roten Spinell wie den roten Granat als Rubin bzw. alle drei als Karfunkelstein.

Der Rubin gehört der Korund-Gruppe an (Gemeine Korunde, also solche ohne Edelsteinqualität, dienen als Schleif- und Poliermittel). Als Edelsteine kennt man zwei Farbvarietäten von Korunden die für Schmuckzwecke verwendet werden, den roten Rubin und die der alle anderen Farben umfassende Saphir.

Die Farben des Rubin

Die rote Farbe ist bei den einzelnen Lagerstätten häufig zwar etwas verschieden, aber keineswegs geeignet, das Herkunftsland der Steine daraus abzuleiten, denn bei jedem Vorkommen gibt es auch andersgetönte Farben. Die Bezeichnungen "Burma-Rubin" oder "Siam-Rubin" sind deshalb irreführend. Sie sind vielmehr als eine Art Qualitätsbegriff aufzufassen. Am begehrtesten ist die sogenannte Taubenblutfarbe, reines Rot mit einem Stich ins Bläuliche. Die Farbverteilung ist oft ungleich, streifig oder fleckig. Farbgebende Substanz ist Chrom, bei bräunlichen Tönen außerdem Eisen. Durch Brennen minderer Qualitäten werden bessere Farben erzielt.

Über den Rubin

Einschlüsse im Stein sind häufig. Sie bedeuten jedoch keine Qualitätsminderung, sondern sind geradezu der Echtheitsnachweis für Naturrubine gegenüber synthetischen Steinen. Die Art der Einschlüsse (Fremdmineralien, Spannungsrisse, Wachstumsstrukturen, Kanäle oder andere Hohlräume) gibt manchmal sogar einen Hinweis auf die Lagerstätte.

Eingeschlossene Rutilnadeln (vom lateinischen "rutilus" = rötlich; TiO2) haben durch ihre hohe Lichtbrechung (etwa 2,909 ) im Rubin und Saphir einen kräftigen Glanz und rufen dadurch bei schwacher Verteilung einen zarten Schimmer hervor, der als "Seide" bezeichnet wird. Sind die Nadeln sehr zahlreich vorhanden, so verursachen sie bei entsprechendem Cabochonschliff einen Katzenaugeneffekt oder auch einen 6-strahligen Lichtstern (Sternrubin).

Seit Anfang des Jahrhunderts gibt es synthetische Rubine mit Edelsteinqualität, die in den chemischen, physikalischen, insbesondere auch in den optischen Eigenschaften den Natürlichen gleichen. An den Einschlüssen sind die meisten jedoch zu erkennen wie auch daran, dass sie im Unterschied zu den natürlichen Rubinen kurzwelliges UV- Licht durchlassen.

Der größte schleifwürdige Rubin wog 400 Karat, er wurde in Birma gefunden und in drei Teile zerlegt.

Zur Verarbeitung: Heute werden die Rubine meist schon in den Fundländern geschliffen. Da man hier jedoch bestrebt ist, ein möglichst hohes Gewicht zu behalten, sind die Proportionen nicht immer zufriedenstellend (oftmals "bauchige Form"), so dass viele Steine in europäischen Ländern nachgearbeitet werden müssen. Durchsichtige Qualitäten erhalten einen Treppen - und Brillantschliff, weniger transparente SteineCabochonschliff oder werden zu Skulpturen verarbeitet.

Rubin - König der Edelsteine

Die Bibel sagt, dass Weisheit kostbarer ist als Rubine. Höher kann man ihren Wert wahrlich nicht ansetzen, denn der Rubin ist seit vielen tausend Jahren der wertvollste Edelstein der Welt. Und das gilt auch heute noch..

Schon im 16. Jahrhundert wurde ein makelloser Rubin-Einkaräter von ausgezeichneter Farbe achtmal höher bewertet als ein vergleichbarer Diamant und in den letzten Jahren erzielte ein 16-karätiger Rubin einen Rekordbetrag in Millionenhöhe, wobei der Karatpreis bald doppelt so hoch lag wie bei wesentlich größeren lupenreinen Diamanten. Erstklassige Rubine sind ebenso selten, dass selbst die erfahrensten Edelsteinspezialisten alle Handelshäuser und Auktionen der Welt eingehend durchkämmen müssen, um sie zu finden. Größen über fünf Karat sind Raritäten. Dabei ist das Ausgangsmaterial, der Korund, chemisch schlichte Tonerde, Aluminiumoxyd, in seiner Härte und Beständigkeit allerdings nur vom Diamanten übertroffen.

Der entscheidende Faktor, der dem Rubin seinen hohen Wert verleiht, ist indessen die durch Spuren von Chrom hervorgerufene Farbe. Die Spitzenqualitäten sind von einem so bestechenden Rot, wie man es nur träumen kann: Die Farbintensität feiner Rubine ist wie glühende Kohlen, vielleicht die intensivste Farbsubstanz, die unsere Vorfahren je sahen. Es ist deshalb kein Wunder, dass sie diesem Feuer, das immerwährend brannte, ohne sich zu verzehren, magische Kräfte zuschrieben. So gewann der Rubin als Stein für den Hochsommermonat Juli seine Bedeutung. Er gilt als Symbol für Macht, Tapferkeit und Würde, als Stein des Lebens und Bewahrer der Liebe.

Im Mittelalter galt er als Schutz vor der Pest, denn dem Rubin wurde nachgesagt, er verdunkle sich bei nahendem Unheil.

Der russische Zar „Peter der Große“ soll stets einige lose Steine als Talisman in der Tasche gehabt haben. Schon im Altertum werden Rubine als Mittel gegen "zersetzende Krankheiten" empfohlen. Außerdem hieß es, sie stärkten und erfreuten das Herz und förderten die sexuelle Energie. Späterer Wunderglaube besagt, dass ein Rubinring den Menschen gut macht und ihm zu Land und Titeln verhilft. Bedingung war jedoch, dass man ihn an die linke Hand steckte. Trug man ihn dagegen rechts, sollten sich seine guten Eigenschaften in ihr Gegenteil verkehren.

Die berühmtesten Fundorte feiner Rubine liegen in Burma, dem südostasiatischen Land, das seit 1989 den Namen Myanmar trägt. Steine aus den legendären Minen von Mogok haben oft eine so reine rote Farbe, die als "taubenblutrot" bezeichnet wird, und noch schwärmerischer hat man sie "Blutstropfen aus dem Herzen der Mutter Erde" genannt. Myanmar produziert auch intensiv rosafarbene Rubine, die ebenfalls eine lebhafte und hinreißend schöne Farbe haben. Viele Steine aus Burma zeigen unter ultravioletter Strahlung eine starke Fluoreszenz und stehen im Ruf, ihre lebhafte Farbe bei jeder Beleuchtung zu behalten.

Steine, deren Zertifikat als Herkunft Burma angibt, werden gewöhnlich mit Aufpreis verkauft, weil viele Kenner einen Rubin bevorzugen, der von einem so romantischen und historischen Ort abstammt. Dazu kommt der Seltenheitswert, denn Myanmar produziert heute nur noch sehr wenig Material. Jedoch ist die Herkunft, wenn sie überhaupt noch anhand typischer Einschlussmerkmale an geschliffenen Steinen festgestellt werden kann, nicht gleich eine Garantie für Qualität, denn in allen Minen dieser Welt ist die Mehrzahl der geförderten Steine von minderer Güte. Aus alter Zeit wird berichtet, dass beim Fund eines großen und schönen Rubins ein Staatsempfang gegeben wurde.

Die Diskussion um den Ursprung der Spitzensteine hat sich ohnehin dramatisch zugespitzt, als vor einiger Zeit auf dem Markt Rubine von einer neuen Mine in Vietnam auftauchten. Die Steine sind den Burma-Rubinen sehr ähnlich und in Einzelexemplaren von so außergewöhnlicher Transparenz, dass sie diese noch an Schönheit übertreffen. Tatsächlich deutet die Geologie der neuen Mine darauf hin, dass es sich um eine Fortsetzung derselben Formation von verwittertem Marmor handeln könnte, in denen sich die burmesischen Lagerstätten befinden.

Feine Rubine werden ebenfalls in Sri Lanka, Thailand und Kenia gefunden. Steine aus Sri Lanka tendieren meistens zur Pink-Farbe und sind zarter im Ton. Einige jedoch erinnern an das lebhafte Rosarot von Burma-Rubinen. Thai-Rubine sind eher von einem dunkleren Rot. Das macht sie vor allem in den USA beliebt. Bezogen auf die Intensität der Farbe kann man übrigens in alten Büchern auch eine Unterscheidung in männliche und weibliche Rubine finden, wobei die dunkel-karminroten dem Mann, die hell-rosenroten der Frau zugeordnet sind.

Rubine aus Kenia und Tansania überraschten bei ihrer Entdeckung in den 60er Jahren die Experten durch eine Farbschönheit, die es mit den Weltspitzenexemplaren aufnehmen konnte. Leider haben die meisten afrikanischen Steine zahlreiche kleine Risse, die die Transparenz mindern und sind deshalb nicht zum Facettieren geeignet.

Ihre phantastische Farbe entfalten sie jedoch in voller Schönheit bereits im Cabochon-Schliff. Gelegentlich tauchen einzelne erstklassige Rubine aus Afghanistan oder aus dem Pamir-Gebirge auf dem Markt auf.

Der Rubin gehört damit nach wie vor zu den Wundern des Morgenlandes, ist es doch auch Teil des Titels indischer Fürsten, "König der Rubine" zu sein. Mit Sicherheit schlummern bis heute die meisten hochkarätigen Rubine in ihren Schatzkammern. Nicht einmal ein halbes Dutzend geschliffener Steine war so groß, dass sie eigene Namen bekamen, wie etwa der "Edwardes-Rubin" im Britischen Museum, Naturhistorische Abteilung, ein gutfarbiger Kristall von 167 ct, der "Reeves-Sternrubin" (138,7 ct) im Smithsonian Institution/ Washington,  ferner der "De Long-Sternrubin" im American Museum of Natural History im Gewicht von 100 ct und schließlich der "Peace-Rubin" (Friedens-Rubin) im Gewicht von 43 ct , so genannt, weil er 1919, also am Ende des 1. Weltkrieges, gefunden wurde. Die einstmals so berühmten "Rubine" im britischen Kronschatz wurden dagegen eines Tages als Spinelle entlarvt wie der "Black Prince`s Ruby" in der englischen Krone und der "Timur Ruby" in einer Halskette der englischen Kronjuwelen. Auch die tropfenförmigen Edelsteine in der Wittelsbacher Krone von 1830 galten als Rubine und sind alle tatsächlich Spinelle.

Wenn auch bei diesen Steinen vermutlich keine absichtliche Täuschung vorlag, da man jahrhundertelang Spinelle und Rubine nicht unterscheiden konnte, zumal sie an den gleichen Orten gefunden werden, ist die Zahl der heute existierenden Imitationen und Synthesen verständlicherweise sehr groß. Rubinglas fand man beispielsweise schon in keltischen Gräbern und die Herstellung der ersten künstlichen Rubine gelang bereits 1891.

Da die Nachfrage für feine Rubine nur durch die geringen verfügbaren Vorräte begrenzt wird, sorgen Nachrichten über neue Vorkommen im Handel stets für Aufregung. Die neuste Meldung ist ein kleiner Rubinfund in China, dicht an der Grenze zur rubinführenden Ader in Burma. Obwohl die bisher vorgewiesene Qualität niedrig ist, könnte dahinter eine Sensation stecken. Wenn sich nämlich die geologische Formation über das ganze Gebiet bis nach China hinein erstreckt, besteht auch für die weitere Zukunft die Chance, dass genügend schöne Rubine hervorgebracht werden und Menschen sich noch viele weitere Jahrtausende an diesen Schätzen der Erde erfreuen können.

Gemmologie des Rubin

Chemische Zusammensetzung: Al2 O3 Aluminiumoxid (Tonerde)
Mohs -Härte: Rubin ist nach dem Diamant das härteste Mineral. Die Härte ist in einzelnen Richtungen deutlich verschieden.
Dichte: 3,99 mit geringen Schwankungen (3,97 bis 4,05)
Lichtbrechung: 1,762 - 1,778
Doppelbrechung: - 0,008
Pleochroismus: kräftig, blass, gelblichrot, tief kaminrot

SKIELKA DESIGNSCHMUCK führt ein reichhaltiges Sortiment an Rubin. Vom kleinen Steinen bis zu Einzelstücken über 30 ct. ist eine reiche Auswahl vorhanden. Als Goldschmiede fertigen wir Ihnen gerne Ihr persönliches Schmuckstück mit diesem außergewöhnlichen Edelstein. In unserem Online Shop finden Sie auch fertigen Rubinschmuck. Wenn Sie Fragen zu unserem Schmuck oder Anfertigungen haben sollten, zögern Sie nicht, denn wir freuen uns auf Ihren Anruf unter 0211 - 875 109 65 oder eine Nachricht per Email an info@skielka-designschmuck.de.